Der Wetterbericht hat nicht gelogen. Als ich nach dem Aufwachen aus dem Fenster schaue, sehe ich ein strahlend blauen Himmel. Die Bäume verraten mir, dass es windstill ist. Beste Voraussetzungen für die 70-km-Radtour rund um Fehmarn.
Im Prinzip kenne ich viele der Teile dieser Tour schon: den Westteil von der Tour auf dem Ostseeküstenradweg im Sommer 2021 und den Ostteil von meiner gestrigen Tour. Aber der sportliche Ehrgeiz fordert natürlich die komplette Inselumrundung.
Der Start ist wieder im Hafen von Burgstaaken. Auf dem Deich, der den Burger Binnensee von der Insel trennt geht es in westlicher Richtung los. Hinter der kleinen Wasserskianlage, dem „Wakepark Fehmarn“, biegen wir rechts ab und kommen nach wenigen Metern nach Wulfen. Dort geht es in einer Links-Rechts-Kombination weiter Richtung Fehmarnsund. In Fehmarnsund geht es am Strand lang. Dort lohnt sich ein kurzer Stopp für Fotos von der Fehmarnsundbrücke.
Es geht weiter Richtung Fehmarnsundbrücke, unter der wir dann direkt am Sundufer durchfahren auf die Westseite der Insel. Unser nächstes Ziel ist das Dorf Strukkamp, etwa einen Kilometer landeinwärts. Vor dem Dorf biegen wir links ab Richtung Campingplatz Strukkamp. Am Campingplatz haben wir als Radfahrer freie Durchfahrt und kommen dann zur Orther Reede.
Im Sommer tummeln sich hier Windsurfer und Kiter – aber jetzt ist alles ruhig. Die Orther Reede gehört der Natur. Zugvögel, die im Februar schon wieder auf dem Weg Richtung Norden sind, rasten hier, bevor es weiter Richtung Heimat geht.
Für uns geht es um die Orther Reede rum. Der Hafen von Orth ist fast leer, nur wenige Segelyachten liegen jetzt dort vor Anker. Im Sommer ist es deutlich voller.
Der nächste Stopp auf unserer Tour ist dann der Leuchtturm Flügge im Südwesten der Insel.
Von Flügge aus geht es Richtung Norden. Auf dem Deich entlang, immer dem Wind ausgesetzt. Aber gut, dass es heute windstill ist und so geht’s gut voran.
Kurz hinter dem Jimi-Hendrix-Stein, der an den letzten Auftritt von Jimi Hendrix kurz vor seinem Tod 1970 erinnert, liegt landeinwärts das „Wasservogelreservat Wallnau„. Normalerweise immer einen Besuch wert, lassen wir es heute rechts liegen und fahren weiter gen Norden.
Manchmal wechselt der Weg; dann geht’s hinter dem Deich entlang und am Fastensee fahren wie einige Zeit vor dem Deich lang. Kurz vor Westermarkersdorf verlassen wir den Deich und fahren landeinwärts. Auf dem Deich ist zwar auch ein Radweg, aber die Beschilderung sagt „mittelmäßige Befahrbarkeit“. In Westermarkersdorf geht es links Richtung Leuchtturm. Seit Sommer 2021 stehen dort zwei Leuchttürme; ein neuer Leuchtturm hat den alten Turm von 1881 abgelöst.
Damit haben wir den Nordwesten der Insel erreicht. Etwa die Hälfte der Tour ist geschafft. Rechts neben dem Leuchtturm geht ein kleiner Weg auf den Deich rauf. Bis Puttgarden werden an der Nordküste entlang ostwärts auf dem Deich fahren.
Vom Leuchtturm bis Puttgarden sind es etwa 12 Kilometer. Der Fährhafen Puttgarden ist schon von Weitem zu erkennen. Dort herrscht ein geschäftiges Treiben; die Fähren fahren im 30-Minuten-Takt. Von der Mole aus (Fahrräder bitte schieben) können wir die Schiffe am besten beobachten. Ein Schild weist uns an einer kleinen Holzbrücke, die die Gleisanlagen überquert, darauf hin, dass Fahrräder auf der Brücke verboten sind. Wir müssen also einen kleinen Umweg fahren, bevor wir östlich des Hafens wieder an die Küste kommen. Dazu folgen wir der Straße „Zur Westmole“ südwärts, biegen am Hotel „Dania“ rechts ab und fahren dann durch das Dorf „Puttgarden“. Hinter dem Dorf geht es links auf den „Marienleuchter Weg“. Hinter der Eisenbahnunterführung macht die Straße eine Linkskurve. Direkt danach biegen wir rechts ab und kommen nach einer weiteren Rechts-Links-Kombination südlich von Marienleuchte wieder an den Deich. Jetzt geht es Richtung Süden.
Durch den Campinglatz „Klausdorferstrand“ dürfen wir als Radfahrer durchfahren. Aktuell ist hier nichts los; im Sommer könnte so eine Radtour aber ein Fußgängerslalom sein. Bis zum Südosten der Insel fahren wir jetzt an der Steiküste entlang. Es gibt einige längere Steigungen; alles nicht tragisch, aber man merkt schon dass man schon mehr als 50 km in den Beinen hat.
Kurz vor dem Leuchtturm Staberhuk kommen wir vom Küstenweg wieder auf die Straße. Wer mag, kann sich den Abstecher zum Leuchtturm auch sparen und erspart sich dadurch etwa zwei Kilometer Strecke.
Wir fahren auf der Straße nach Staberdorf und biegen dort scharf links in die Straße „Achter de Hof“. Die Straße führt uns an einer Feriensiedlung direkt zum Strand. Am Strand entlang geht es Richtung Westen. Die drei Hochhäuser von Burgtiefe sind dabei immer im Blick. Kurz vor den Hochhäuser fahren wir rechts und verlassen den Strandweg. Der letzte Kilometer führt uns dann wieder am Burger Binnensee entlang, bevor wir nach etwas mehr als 70 km unseren Ausgangspunkt erreichen.
Die Strecke:
Bis auf die Steilküste an der Ostküste ist es eine angenehm flache Strecke, die gut zu fahren ist. Anspruchsvoll wird die Strecke durch ihre Länge von 70 km. Allerdings gibt es in jedem Ort, die Möglichkeit Pause zu machen und „einzukehren“. Schwierig kann es werden, wenn es windig ist, denn auf den meist freien Abschnitten dieser Rundtour hat man dann in jedem Fall irgendwo Gegenwind.
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