Nach dem wir vor einem Jahr den schleswig-holsteinischen Teil des Ostseeküstenradweges gefahren sind, kommt dieses Jahr der zweite Teil: von Travemünde nach Usedom entlang der mecklenburg-vorpommerischen Ostseeküste. Wir haben uns dafür etwas mehr Zeit genommen und die Tagesetappen sind insgesamt etwas kürzer als im Vorjahr.
Tag 1: Von Travemünde nach Wismar (ca. 55 km)
Der Auftakt unserer gut einwöchigen Ostseetour startet an der Priwallfähre in Travemünde und führt uns an der Küste entlang über Boltenhagen in die Hansestadt Wismar, wo gerade das Schwedenfest stattfindet.
Tag 2: Von Wismar nach Warnemünde (ca. 70 km)
Von Wismar geht es über Rerik und die bekannten Ostseebäder Kühlungsborn und Heiligendamm nach Warnemünde. Ab Kühlungsborn geht es dabei fast durchgehend nah am Strand entlang.
Tag 3: Von Warnemünde nach Barth (ca. 85 km)
Heute geht es auf den Darß. Nachdem wir mit der Fähre nach Hohe Düne übergesetzt haben fahren wir ab Graal-Müritz fast immer direkt an der Ostsee entlang. Über Fischland – denn die Halbinsel heißt ja korrekterweise „Fischland-Darß-Zingst“ – und Ahrenshoop kommen wir auf den Darß und fahren durch den großen, naturbelassenen Darßwald. Der Weststrand des Darß läßt dabei fast Karibik-Feeling aufkommen. Nach einem Abstecher zum Darßer Leuchtturm (dort war es uns zu voll!) geht es weiter nach Zingst. Da wir auf dem Darß leider kein Quartier bekommen haben, müssen wir noch zehn Kilometer fahren, bevor wir unser Tagesziel, eine Pension am Marktplatz von Barth, erreichen. Mit knapp 85 Kilometern war das auch die längste Etappe unserer Reise.
Tag 4: Von Barth nach Samtens auf Rügen (ca. 60 km)
Von Barth aus geht es am Barther Bodden entlang Richtung Stralsund. Über Klausdorf und Kramerhof kommen wir nach Stralsund. Dort schlendern wir kurz durch die Altstadt bevor es dann über den Rügendamm auf die Insel Rügen geht. Die Strecke auf Rügen ist dann wenig spektakulär: es geht neben der B96 entlang. Der Radweg ist zwar gut ausgebaut, aber es gibt auf diesen letzten knapp 14 Kilometern nichts wirklich Sehenswertes.
Tag 5: Von Samtens nach Breege (ca. 60 km)
Auf Rügen geht es Richtung Norden, zum Kap Arkona. Bis zur Wittower Fähre führt uns unsere Strecke an der Straße entlang und ist daher recht langweilig. Nach der Fähre geht es auf einem schönen Radweg am Wieker Bodden entlang, bevor wir dann ostwärts Richtung Kap Arkona abbiegen. Dort und am Gellort, dem nördlichsten Punkt Rügens, machen wir kurz Halt. Dann geht es weiter entlang der Steilküste am Trompeter Wiek. Unser Nachtquartier liegt in Breege am Breeger Bodden. Dort haben wir ein Zimmer in einer Pension mit wunderbarem Ausblick auf den Hafen.
Tag 6: Von Breege nach Sellin (ca. 60 km)
Der Tag mit den meisten Höhenmetern. Die Tour startet zwar flach – es geht zwischen Breeger Bodden und Trompeter Wieck nach Glowe, aber dann geht es den Jasmund hinauf, wo wir das Nationalparkzentrum besichtigen. Über Sassnitz und Prora geht es nach Binz, wo wir uns eine Kaffeepause gönnen. Zwischen Binz und Sellin geht es durch den Wald und auch dort haben wir noch einige Höhenmeter zu bewältigen, bevor wir unser Quartier nahe der bekannten Selliner Seebrück erreichen.
Tag 7: von Sellin nach Wieck (ca. 75 km)
Nach vier Tagen auf Rügen heißt es nun, Abschied nehmen von der größten deutschen Insel. Von Sellin aus geht es am Rügischen Bodden entlang Richtung Südwesten. Mit der Fähre Glewitz – Stahlbrode verlassen wir die Insel. Der Radweg parallel zu B105 ist zwar nicht der allerschönste, aber nach wenigen Kilometern verlassen wir in Mesekenhagen die B105. Der Ostseeküstenradweg führt nach Greifswald, aber wir haben unser Quartier in Wieck, direkt an der Dänischen Wiek. Daher biegen wir in Leist 2 links ab und verlassen den Ostseeküstenradweg und erreichen nach knapp zehn Kilometern unser Tagesziel. Ein Spaziergang durch den Wiecker Hafen mit der bekannten Klappbrücke rundet den Tag ab.
Tag 8: Von Wieck nach Heringsdorf (ca. 75 km)
Am letzten Tag unserer Tour geht es von Wieck über Lubmin nach Freest. Von dort aus setzen wir mit der Fähre über nach Peenemünde auf Usedom. Wir werfen einen kurzen Blick auf das „Historisch-Technische Museum“ und fahren dann zur Ost(see)küste der Insel. Über die „Inselbäder“ Karlshagen, Trassenheide und Zinnowitz, die „Bernsteinbäder“ Koserow, Loddin, Ückeritz und Zempin und das Kaiserbad Bensien kommen wir zu unserem Ziel der gesamten Tour, ins Kaiserbad Heringsdorf. Dabei geht es oft parallel zum Strand entlang, teilweise aber auch durch die Wälder auf Usedom, mit einigen heftigen Steigungen und unangenehmen Abfahrten – eine Härtetest kurz vor dem Ziel. Ein gemütliches Abendessen auf der Seebrücke Heringsdorf beschließt unsere 540 km-Tour „Ostseeküstenradweg 2“.
Die gesamte Strecke im Überblick:
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