Für den zweiten Tag auf dem Emsradweg haben wir eine etwas mehr als 80 Kilometer lange Etappe geplant: von Rietberg über Rheda-Wiedenbrück und Warendorf nach Telgte, genauer: nach Westbevern, etwas nördlich von Telgte.
Nach einem gemütlichen Frühstück machen wir gegen 9 Uhr auf den Weg. Die ersten Kilometer geht es an der Ems entlang; flach, gemütlich – wie man es von einem Flussradweg erwartet. Kurz hinter dem Emssee verlassen wir die Ems und es geht wieder durch die Felder. „Der Mais steht hoch“, wird zu einem geflügelten Wort während dieser Tour, denn gefühlt unzählige Male fahren wir zwischen fast reifen Maisfeldern durch.
Nächste Station ist Rheda-Wiedenbrück. Natürlich erregen die Kanu-Slalom-Tore beim KC Rheda-Wiedenbrück unsere Aufmerksamkeit. Leider ist dieser Verein schon lange nicht mehr im Kanu-Slalom aktiv; aber dafür ist die Strecke in gutem Zustand.
In Rheda-Wiedenbrück fallen uns die zahlreichen Betonfiguren auf. „Alltagsmenschen“ heißt die Ausstellung, die jedes Jahr von März bis September in Wiedenbrück stattfindet. Mehr als 30 davon sind über die Stadt verteilt; auf unserer Route haben wir einige davon gesehen (mehr zu den „Alltagsmenschen 2024„)
Hinter dem Emsee in Wiedenbrück geht es weiter an der Ems entlang: durch den Erlenbruch, am Schloß Rheda vorbei und dann verlassen wir Rheda nordwärts, parallel zur Ems. An der L788 biegen wir links ab. Wir folgen dem Emsradweg, der uns nach links über die Felder führt – letztlich nur, damit wir uns ein kurzes Stück Landstraße ersparen und etwas mehr von der Landschaft sehen. Nach 2,5 Kilometern kreuzen wir die L788 wieder und fahren weiter nordwärts.
Unsere Tour berührt kurz Marienfeld, dann geht es durch die Felder weiter nach Harsewinkel. Dort ist die Firma Claas, einer der größten Landmaschinenhersteller weltweit, der hier seinen Hauptsitz hat unübersehbar. Claas-Werk links und rechts des Weges, bevor wir Harsewinkel wieder verlassen.
Weiter geht es durch die Felder an der Ems. Dann biegen wir nach links auf den Warendorfer Landweg ein. Über fünf Kilometer geht es nur geradeaus. Asphaltierte Straße, man kann richtig Gas geben, aber irgendwann wird es langweilig.
Langsam wird es Mittag. Es ist heiß, unsere Trinkflaschen sind leer – aber nirgendwo ein Café, ein Büdchen – und es ist ja sowieso Sonntag. Dann aber – nach 53 Kilometern und etwa drei Stunden – kommen wir am Wasserwerk Vohren vorbei. Dort hat man einen Rastplatz aufgebaut, mit Bänken und Tischen – und einer Trinkwasserzapfstelle. Eine geniale Sache, sowas sollte es öfter geben!
Nach einer kurzen Pause geht es weiter. Und wie es der Zufall so will, kommen wir nach drei Kilometern an einem Café vorbei. Hier gönnen wir uns dann ein Stück Kuchen.
Nach der Kuchenpause fahren wir weiter an der Ems entlang und erreichen Warendorf. Es hat angefangen zu regnen und wir beschließen, Pause Nummer 3 zu machen. In einem Café am Marktplatz in Warendorf warten wir den Regenschauer ab, bevor wir weiterfahren. Drei Pausen innerhalb von etwa sechs Kilometern – wenn das so weitergeht, dann kommen wir nie an.
Nach Warendorf geht es erstmal an der Ems entlang, bevor wir vor dem „Naturschutzgebiet Emsaue westlich Warendorf“ nach links abbiegen und das Naturschutzgebiet umfahren. Nach etwa 15 weiteren Kilometern durch die Felder und an der Ems entlang (was anderes gibt es am Emsradweg fast nicht 🙂 ) erreichen wir Telgte.
In Telgte verlassen wir den Emsradweg. Unser Hotel liegt nördlich von Telgte, im Ortsteil Westbevern. Die Wegeplanung dorthin haben wir Komoot machen lassen. Und Komoot hat das Ziel, bei solchen Touren mit dem Gravelbike Straßen zu vermeiden. Und so führt uns unsere Route durch das Naturschutzgebiet Klatenberge. Unbefestigte, schlammige Wege.
Nach zwei Kilometern kommen finden wir einen Weg, der uns nach links zur parallel laufenden Landstraße bringt. Dort sind die letzten drei Kilometer zu unserem Tagesziel dann deutlich einfacher.
Tag 2 – Zusammengefasst:
Strecke: 84 Kilometer
155 Höhenmeter rauf, 182 Höhenmeter runter.
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